„Mit Schlafsack und Kamillentee – oder der Traumurlaub“ – so heißt der Schwank, den die Theatergruppe Fladungen am vergangenen Samstag, dem 23. Januar 2010, zum Besten gab. Rund 200 Besucher fanden sich in der Gesundheitsscheune ein – darunter auch einige geladene Gäste – doch dazu später mehr.

Sabine Abe, ihres Zeichens Vorsitzende des Karolinenheimvereins, begrüßte die Gäste und gestand ihre Erleichterung über die Tatsache, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte. In den letzten Tagen waren nämlich noch einige Arbeiten vom Vorbereitungsteam erforderlich gewesen, die so eigentlich nicht auf dem Plan standen: Neben den zu erwartenden Arbeiten an Beleuchtung und Kulissen mussten kurzfristig auch noch zwei Wände im Seitengang zur geplanten Kegelbahn und Gaststätte feuerfest hergestellt werden, damit die Brandschutzauflagen erfüllt werden konnten.

Bürgermeister Manfred Abe wollte diesen Abend auch dazu nutzen, den Mitbürgern Danke zu sagen, die beim Bau der Gesundheitsscheune unzählige Stunden geleistet haben oder die Gemeinde anderweitig unterstützen. So war es dann auch nur recht und billig, dass die angekündigten Pausen zwischen den Akten mit kulinarischen Schmankerln wie Pizza (nach Cheffs Art – extrapikant) und Zwiebelsplatoatz versüßt wurden.

Tosenden Applaus gab es im Anschluss an das gut dreistündige Stück, dass die Theatergruppe unter Leitung von Andreas Bott einstudiert hatte. Peter Brabetz bemerkte mit einem Augenzwinkern: Eigentlich haben wir gar keinen Unterschied zu euerm alten Saal bemerkt: Es gibt keinen Vorhang, es gibt „keine“ Heizung und es gibt einen Betonboden … er bedankte sich im Namen seiner Truppe bei den Zuschauern und hofft auf ein Wiedersehen in zwei Jahren.

Das unterhaltsame Stück handelt davon, dass die beiden Mittfünfziger Oswald und Gottfried ihren Angetrauten zum 50. Geburtstag leichtsinnigerweise einen Traumurlaub versprochen hatten – immer mit dem Gedanken, dass sie diesen sowieso nie antreten müssten – denn Urlaub gibt es bei den Herrschaften gewöhnlich nur auf Balkonien. Doch eines Tages kommen die beiden – Olga und Klothilde – dann doch tatsächlich auf die Idee, dass die Männer ihre Versprechen einzulösen haben. Und da es ein echter Traumurlaub werden soll, haben sich die beiden eine Kreuzfahrt mit der AIDA in den Kopf gesetzt – 14 tage Luxus pur.

Das passt den beiden Herren natürlich überhaupt nicht – zumal sie im geplanten Urlaubszeitraum eigentlich, wie in den vergangenen 24 Jahren auch, am Altherren-Fußball-Turnier in Frankenheim teilnehmen wollen – es steht quasi ein silbernes Jubiläum an.

Zusammen mit Freund Franz, dessen Frau sich derzeit leider in einer Kur aufhält, und Gottfrieds Schwager – Olgas Bruder, hecken die Männer einen Plan aus, wie sie die Kreuzfahrt verhindern können. Schließlich ist Gottfried mit sämtlichen Krankheiten, die man sich nur vorstellen kann, gepeinigt – von Bluthochdruck, Blutunterdruck, schlechten Augen, Kreislaufstörungen über Schweißausbrüche bis zu Schüttelkrämpfen muss er während des Stückes alles ertragen – wahlweise und der Situation entsprechend …

Mit einem fingierten Gewinnspiel bei einem regionalen Radiosender fädeln die Männer es ein, dass der Traumurlaub sie nicht auf die AIDA führt, sondern auf den Camping Platz in Leubach. Um sich an die harten Bedingungen eines solchen Campingurlaubs zu gewöhnen bzw. sich das Ganze gegenseitig abzugewöhnen, wird geprobt – Camping im Wohnzimmer von Gottfried und Olga.

Als dann auch noch zwei erfolglose Kosmetikvertreterinnen ins Spiel kommen, die sich als holländische Feriengäste im Campingwohnzimmer einnisten und sich an die Männer ranmachen, ist Ehrkrach vorprogrammiert.

Franz, von Beruf Polizist, wird plötzlich trotz Urlaub abkommandiert, denn es gilt, zwei gemeingefährliche Verbrecher(innen) zu fassen, die als Nonnen verkleidet, illegal Spenden sammeln. Die Ehefrauen nutzen diesen Umstand, um den Verdacht auf die lästigen Kosmetikverkäuferinnen zu lenken, die von Franz auch umgehend verhaftet werden. Gottfried und Oswald sind aber von deren Unschuld überzeugt und wollen den Beiden ein Alibi verschaffen, in dem sie mit den Kostümen in der Öffentlichkeit auftauchen, wärend die Damen in Untersuchungshaft sitzen.

Leider werden sie bei dieser Aktion verhaftet und landen im Gefängnis. Dies wiederum freut die Frauen Olga und Klothilde – waren sie es doch eigentlich, die als falsche Nonnen in den vergangenen Tagen 12.000 € gesammelt hatten. So kann nun ihr Traumurlaub – Vier Wochen AIDA und ohne Männer – doch noch in Erfüllung gehen …

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Doris Heim
    7. März 2010 14:56

    Die Theatergruppe Fladungen bedankt sich recht herzlich für die freundliche Aufnahme bei Euch in Frankenheim! Wir hatten einen schönen Abend und Euer toller Applaus hat uns gezeigt, dass auch unser Frankenheimer Publikum viel Spaß an unserem Stück hatte!

    Wir kommen gerne wieder!

    Gruß aus Fladungen
    Doris Heim

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