Pressemeldung des Landkreises:

Immer mehr Einrichtungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen äußeren ihren Unmut über die Reglungen der vom Freistaat Thüringen erlassene Rechtsverordnung und die damit verbundenen Folgen für zahlreichen touristische Highlights in der Region. „Mir ist es völlig unverständlich, weshalb die Saalfelder Feengrotten öffnen können und beispielsweise unsere Märchenhöhle in Walldorf geschlossen bleiben muss.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, weshalb trotz positiver Stellungnahme unseres Gesundheitsamtes der Freistaat die Öffnung des Meeresaquariums Zella-Mehlis und des Exotariums Oberhof untersagt, aber andere museale Einrichtungen geöffnet werden dürfen“, äußert Landrätin Peggy Greiser ihren Unmut zur aktuellen Situation. Aus Sicht der Kreischefin lässt das derzeitige Agieren der Landesbehörden jegliches Maß und Mitte vermissen. Auch ist irritierend, dass die kommunale Familie über die Presse die neusten Informationen aus der Landespolitik erfahren muss und bei Rückfragen des Landkreises die Landesbehörden zu ein und demselben Sachverhalt, verschiedene Auffassungen zu haben scheinen. „Uns erreichen täglich verzweifelte Hilferufe von Gewerbetreibenden und Selbstständigen, die sich völlig Ungerecht behandelt fühlen im Vergleich zu artverwandten Einrichtungen und Dienstleistungen“, so Greiser.

Aus Sicht der Landrätin ist das gemäßigte Infektionsgeschehen vor allem ein Erfolg der Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten Wochen vorbildlich und geschlossen hinter den Entscheidungen von Land und Bund standen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Stimmung kippt und die Menschen mehr und mehr das Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger verlieren“, ergänzt die Landrätin. Greiser fordert die Landesregierung daher dazu auf, auch weiterhin akribisch daran zu arbeiten, wie, wo und unter welchen Auflagen Öffnungen möglich sind und dort, wo dies aufgrund des Infektionsrisikos nicht machbar ist schnelle und unkomplizierte Wirtschaftshilfen anzubieten. „Ohne einen dezidierten Fahrplan, rechtzeitige und transparente Informationen und vor allem weiteren schnellen und unbürokratischen Hilfen, fahren wir unsere Tourismuswirtschaft sehenden Auges an die Wand“, betont Greiser.

Krisenstabsleiterin und Vize-Landrätin Susanne Reum kann sich dieser Haltung nur anschließen und fordert „klare und praxisorientierte Regeln“ vom Freistaat Thüringen. „Natürlich ist die Lage ernst und natürlich müssen wir auch weiterhin verantwortungsvoll mit dem Thema Lockerungen umgehen“, macht Reum deutlich. Die Krisenstabsleiterin aus dem Landratsamt Schmalkalden-Meiningen erwartet jedoch klare Vorgaben vom Land und objektive Entscheidungskriterien, welche Ungleichbehandlungen nahezu ausschließen. „Leider werde ich das Gefühl nicht los, dass zu oft politische oder ideologische Beweggründe hinter Entscheidungen stehen, anstatt nachvollziehbare und pragmatische Lösungsansätze“, manifestiert die Vize-Landrätin des Landkreises Schmalkalden-Meiningen.