Baugebiet „An der Schule“ – Erschließungsarbeiten in den letzten Zügen

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Viel aufwendiger hätte die Schaffung von Baugrundstücken nicht sein können, als wenn man aus einem Waldstück Bauplätze machen will.

Bereits seit 2016 hatte der Gemeinderat nach einer Lösung gesucht, wie man in Frankenheim weiterte Baugrundstücke schaffen kann. Natürlich war der Bebauungsplan aus dem Jahr 2004 vorhanden, das Problem lag beim Kanal. Zum einen war es schwierig aufgrund des Gefälles, den Kanal in der Straße „Am Sportplatz“ fortzuführen und zum anderen ist das Problem die Dimension des Kanals in der Dr.-Wuttig-Straße – der Kanal war schlichtweg ausgelastet, sodass nach einer Möglichkeit gesucht werden musste, das Wasser anderweitig abzuleiten – in den Kanal in der Brücknerstraße.

Die erste Kostenschätzung für den Kanalbau als „große Variante“ – also vom bisherigen Bauende „Am Sportplatz“ durch das gesamte Baufeld bis in die Brücknerstraße – brachte dann schnell Ernüchterung. Die Gemeinde konnte sich diese Kosten einfach nicht leisten – vielmehr hätten wir, wenn wir es auf Biegen und Brechen umgesetzt hätten, andere Projekte blockiert. Dies galt es natürlich zu vermeiden.

Daher wurde die Möglichkeit gefunden, dass die Bauplätze aus dem jetzigen Bauabschnitt das Schmutzwasser noch in den Bestandskanal entwässern und das Oberflächenwasser (Regenwasser) dafür über eine „provisorische“ Drainageleitung in den vorhandenen Grabeneinlauf in der Brücknerstraße. Bei einem späteren Bauabschnitt wird dieser dann in einen richtigen Mischwasserkanal umgewandelt.

Kurz und gut, es bedurfte einiger Überzeugungskraft, aber letztlich haben alle Beteiligten Behörden zugestimmt, sodass nun 9 Bauplätze entstehen. Einer davon ist bereits verkauft und wird in Kürze bebaut. Nun bleibt zu hoffen, dass sich die derzeit absurd hohen Baupreise in absehbarer Zeit wieder normalisieren, damit sich potentielle Bauherren einen Hausbau auch noch leisten können.

Im Rahmen der Erschließungsmaßnahme mussten einige Firmen und Institutionen zusammenarbeiten – zu Beginn hatte zunächst der gemeindliche Bauhof großartige Arbeit im Rahmen von Eigenleistungen erbracht – haben wir doch in Eigenregie die Wurzeln gerodet, das Baufeld vorbereitet und auch die Fahrbahn ausgekoffert. Dies konnte erfolgen, nachdem die Bäume unter Regie des Forstamtes gefällt worden waren. Unter Betreuung des Ingenieurbüros Kraus aus Dermbach wurden dann die weiteren Maßnahmen umgesetzt – federführend war die Firma Ziegler aus Tann sowie die Firma Küllmer aus Fulda. Der KWA Meininger Umland war beauftragt, die Wasserleitung zu verlegen und schließlich waren auch das Überlandwerk Rhön und die Deutsche Telekom mit im Boot. Die neuen Baugrundstücke erhalten übrigens als erste Grundstücke in Frankenheim einen Glasfaseranschluss direkt aufs Grundstück.

Die Arbeiten stehen nun kurz vor dem Abschluss, die Asphaltierung der Fahrbahn ist für die kommende Woche vorgesehen.

Im Anschluss werden wir die Baugrundstücke dann auch entsprechend vermarkten, in der Hoffnung, dass wir davon einige zügig verkaufen können.

Vorfinanziert wird die Maßnahme mit einer Kreditaufnahme, die im Haushalt vorgesehen und auch von der Kommunalaufsicht abgesegnet ist. Der Erlös aus möglichen Grundstücksverkäufen soll dann im Rahmen von Sondertilgungen dazu genutzt werden, diesen Kredit möglichst schnell wieder abzubezahlen.

In diesem Zusammenhang sei noch eine andere Maßnahme erwähnt: Die Außengebietsentwässerung für das Baugebiet. Bisher ist das Regen- und Schmelzwasser aus dem Gebiet oberhalb des Baugebietes größtenteils über den Waldweg gelaufen und durch das Baugebiet geflossen bzw. dort versickert. Dies ist künftig nicht mehr möglich – wegen der Kapazitäten der vorhandenen Kanäle in der Ortslage hatte der KWA gefordert, dass dieses Wasser anderweitig abgeleitet wird. Eine Lösung hierfür bietet der Graben hinter dem Baugebiet „Mäusgehäu“, der in die Leubach mündet. Das Wasser soll hierhin mittels eines Grabens parallel zum Baugebiet oberhalb des Waldweges geleitet werden. Dafür müssen noch einige Bäume entfernt werden – dies hätte aber sowieso passieren müssen, weil die großen Bäume nicht näher als 30 Meter zu den Bauflächen stehen dürfen. In diesem Bereich (zwischen Waldweg und dem neuen Graben) wird auch der Aushub vom Straßenbau eingebaut, der derzeit schon dort gelagert ist. Dafür haben wir einen Bauantrag gestellt – wenn dieser genehmigt ist, kann diese Maßnahme im Spätherbst umgesetzt werden.