Die Überlandwerk Rhön GmbH (hier im Bild die Hauptverwaltung in Mellrichstadt) übernimmt kurzfristig die Stromlieferung für die Kunden der insolventen Billigstromanbieter Flexstrom, Optimal Grün und Löwenzahn Energie im Versorgungsgebiet. Foto ÜW
Die Überlandwerk Rhön GmbH (hier im Bild die Hauptverwaltung in Mellrichstadt) übernimmt kurzfristig die Stromlieferung für die Kunden der insolventen Billigstromanbieter Flexstrom, Optimal Grün und Löwenzahn Energie im Versorgungsgebiet. Foto ÜW

Wieder einmal sind Turbulenzen im Strommarkt zu verzeichnen: Diesmal sind die Billigstromanbieter Flexstrom, Optimal Grün und Löwenzahn Energie Opfer der eigenen Marktstrategie und Dumpingpreispolitik geworden. Mehr als 500.000 Kunden bundesweit sollen von diesen Pleiten betroffen sein. Nach den Insolvenzen von TelDaFax im Jahr 2011 und EnergenSüd im Jahr 2012 mit mehreren hundert Millionen Euro Schaden werden die Kunden auch dieses Mal wieder Geld verlieren. Der Stromvertrieb des heimischen kommunalen Stromversorgers Überlandwerk Rhön GmbH hat nach der Pleite die Belieferung der Kunden im Rhöner Netzgebiet übernommen und sichert eine ununterbrochene Versorgung: das Licht geht also nicht aus!

Seit Monaten ist die Flexstrom AG mit ihren Tochterunternehmen, der Löwenzahn Energie und der Optimal Grün, in den Schlagzeilen. Von Verbraucherschutzverbänden wie auch Kunden gab es immer häufiger Beschwerden über die Geschäftspolitik der Unternehmen. Zahlungsschwierigkeiten gegenüber Netzbetreibern, schlechte Kommunikation zu den Kunden oder Nicht-Einhaltung von Preis- und Bonusversprechungen sind einige der genannten Punkte. Und die Erfahrung der Kunden, dass nach den Lockangeboten im ersten Jahr saftige Preiserhöhungen warten, wurde ebenfalls bestätigt. Unterm Strich springt dann kein Vorteil für die Kunden heraus. Schon gezahltes Geld ist wohl ebenfalls verloren, so wie die vorherigen Pleiten gezeigt haben.

Für die betroffenen Kunden bedeutet dies nun, dass sie vom Grund- und Ersatzversorger, der Überlandwerk Rhön GmbH (ÜW Rhön), in deren Netzgebiet beliefert werden und der Strom weiterhin fließt.

Das zu 100 Prozent kommunale ÜW Rhön ist ein Stromversorger, dessen Gesellschafter die Gemeinden, Städte und Landkreise in der Rhön sind. Über das Energiewirtschaftsgesetz ist das ÜW Rhön verpflichtet, diese Kunden für maximal drei Monate in der Ersatzversorgung zu beliefern. Wolfgang Pfeiffer, Leiter des Stromvertriebes beim Überlandwerk, erklärt dazu: „Wir haben von unserem Netzbetrieb gemäß dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren alle ehemaligen Kunden der drei Stromhändler genannt bekommen, damit wir sie mit Strom beliefern. Die Kunden werden von uns angeschrieben und über die Veränderungen und den Verlust ihres bisherigen Stromhändlers informiert.“

„Auf Grund der kurzfristigen und nicht planbaren Strombelieferung von Kunden in der Ersatzversorgung haben diese einen höheren Preis als unsere Kunden mit Sonderpreisregelungen“, so Pfeiffer weiter. „Natürlich können die ehemaligen Kunden der drei Stromhändler auch wieder einen Vertrag mit unseren günstigeren Sonderpreisregelungen abschließen. Die Mitarbeiter in unseren Bezirksstellen vor Ort und im Kundenservice in Mellrichstadt beraten sie wie auch alle anderen Kunden gerne über unsere Produkte.“

Die Pleite der drei Stromversorger wundert Pfeiffer nicht: „Wir haben schon seit einiger Zeit auf die Pleite gewartet. Mit dieser Preispolitik konnte das nicht gut gehen, das haben wir ja auch schon bei TelDaFax und EnerGen Süd gesehen. Wir freuen uns, wenn wir die Kunden von unserer Leistungsfähigkeit überzeugen können und wir sie dann als Kunde bei ihrem kommunalen Unternehmen in der Rhön halten können. Wir sind ein langfristig sicherer und zuverlässiger Partner mit fairen, marktgerechten und reellen Preisen. Dahinter stehen auch unsere 61 kommunalen Gesellschafter in der Rhön.“