Am vergangenen Samstag um 20:11 Uhr war es in Frankenheim wieder soweit. Das lange Warten hatte ein Ende und die 5. Jahreszeit wurde auf der Hohen Rhön traditionsgemäß am Wochenende vor dem 11.11. eingeläutet. Das Publikum bei jeder Veranstaltung mit neu einstudierten Punkten zu überraschen, ist eine Anforderung des Clubs an sich und seine Mitglieder. Deshalb hat es der Frankenheimer Carnevals Club auch bei seinem Start in die 57. Saison wieder geschafft, für seine Gäste ein buntes und von Überraschungen geprägtes Programm zusammen zu stellen.

Nach dem das närrische Publikum durch den Präsidenten Uwe Städtler begrüßt wurde, leiteten die Feuerfunken mit ihrem Gardetanz in den Abend ein. Gefolgt wurde dieser von einem Mariechentanz durch Alyssa Böhme. Alyssa ist eine von zwei Tanzmariechen in Frankenheim.

Die Flirtshow Herzblatt, welche im deutschen Fernsehen Kultfaktor erlangte, erlebte auf der Frankenheimer Showbühne eine Art Wiedergeburt. Moderator Michael Schnitter hatte drei Frauen zu Gast, welche das Herz eines Scheiches erobern wollten. Das lustig inszenierte Stück hielt für das nichts ahnende Publikum eine große Überraschung parat. Als sich der Scheich nach der Fragerunde und der Zusammenfassung von Susi für eine Kandidatin entschieden hatte, erstürmte eine erzürnte sowie wild artikulierende und gestikulierende Frau die Bühne. Nach kurzer Verwirrung wurde schnell klar, dass mit dem Showact das neue Prinzenpaar in das Geschehen des Abends eingebracht wurde. Wie sich herausstellte, war der vermeintliche Scheich der neue Prinz und die wütende Frau die neue Prinzessin des FCC. Prinz Dennis der I. und Prinzessin Stefanie die III. werden von nun an über die närrischen Tage der 5. Jahreszeit hinweg in Frankenheim regieren. Entgegen der Tradition, das Geheimnis um das neue Prinzenpaar erst am Ende des Programmes zu entlüften, wurde diese gebrochen und das Prinzenpaar relativ am Anfang des Programmes präsentiert. Dies sorgte vor allem unter den Stammgästen für viele überraschte Gesichter.

Nach dem das Prinzenpaar in Mitten des Elferrates Platz genommen hatte, führte das zweite Tanzmariechen Celine Beck mit ihrem Tanz im Programm fort. Für leuchtende Augen im Publikum und stolze Eltern sorgten die Bühnenflöhe mit einer Mini-Playback-Show. Orientiert am Original mit Marijke Amado präsentierten die Kleinsten an diesem Abend die großen Stars am Musikhimmel auf wundervolle Art und verzauberten das Publikum.

Nicht nur der Prinzenkrönung haben die Frankenheimer ein neues Gewandt verpasst, sondern auch dem Traditionspunkt „Dorfkalender“. Die lustigen Geschehnisse, welche sich das Jahr über in Frankenheim ereignet haben, wurden dieses Mail in einer Stammtischrunde erzählt, welche sich – wie sollte es auch anders sein – in der hiesigen Gaststätte „Schweinebucht“ abgespielt hat. Für Stefan Nitschke, Riccardo Friedrich und Phil Kirchner, drei der vier Akteure, war es eine Prämiere bei diesem Programmpunkt in der Bütt zu stehen.

Der Abend wurde darüber hinaus durch zwei Gastbeiträge bereichert. So boten die Karnevalsfreunde aus Kaltennordheim, welche im Übrigen zum ersten Mal in Frankenheim waren, mit ihrem Burlesque Tanz in knappen Kostümen vor allem etwas für die Augen der Männer. Wer sich durch die knappe Kostümierung nicht ablenken ließ, konnte sehen, dass die Jungs und Mädels auch tänzerisch sehr überzeugten. Dass die Kaltennordheimer zu Gast waren, wurde im Übrigen aus einer Laune heraus zum Männerballett Treffen im Frühjahr diesen Jahres vereinbart. Als weiterer Gastverein waren die Karnevalsfreunde aus Reichenhausen mit ihrem Showtanz Avatar vertreten. Auch sie begeisterten die Narren in der Hochrhönhalle mit ihrer tänzerisch hervorragenden Darbietung.

Wenn in Frankenheim Karneval gefeiert wird, darf eine Familie keinesfalls auf der Bühne fehlen. So waren auch dieses Mal Uwe und Alexandra Städtler mit ihren Kindern Norman und Anika aktiv im Programm vertreten und strapazierten mit ihren Sketchen die Lachmuskeln der Gäste.

Etwas komplett Neues auf der Frankenheimer Bühne boten die vier jungen Mädchen Jessica Schreiber, Lea-Sophie Tügend, Samantha Hartmann, Lara Hartmann mit ihrem Cup-Song. Ihren Live-Gesang begleiteten Sie durch rhythmisches klopfen von Bechern auf einen Tisch sowie durch Klatschen mit ihren Händen.

Wer glaubt die wahre Geschichte vom Rotkäppchen zu kennen, ist in Frankenheim eines besseren belehrt worden. Die Akteure Gina-Marie Röll, Alexandra Städtler, Doreen Hartmann, Julia Nitschke, Christian Deglow, Norman Städtler und Michael Schnitter zeigten mit ihrem Beitrag, welcher musikalisch untermauert war, wie sich das Märchen tatsächlich zugetragen hat. Die lustige Darbietung sorgte für großes Gelächter und erntete sehr viel Applaus.

Der 25. Jahrestag der Grenzöffnung fand ebenfalls Berücksichtigung im Programm der Frankenheimer. Erich Honecker alias Waldemar Thomas sang zu den Genossinnen und Genossen in der Hochrhönhalle zu der Melodie von Marius Müller-Westernhagens „Wieder hier“. Waldemar Thomas parodierte den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR so authentisch und stilsicher, dass er dafür zu Recht tosenden Applaus erntete.

Tänzerisch ging es weiter mit dem Showtanz der Feuerfunken, welche sich thematisch in den Dschungel begaben. Zum ersten Mal bildete das Männerballett den Abschluss bei einer Auftaktveranstaltung in Frankenheim, die sich in ihrem Tanz als Bauarbeiter zur Schau stellten.

In souveräner Art und Weise leiteten Waldemar Thomas und Tobias Abe durch das dreieinhalbstündige Programm, welches hauptsächlich von tänzerischen und musikalischen Darbietungen geprägt war und somit im Publikum keine große Langweile aufkommen ließ. Die durchweg positive Resonanz der Gäste lässt darauf schließen, dass Änderungen bei Traditionspunkten der Frankenheimer sowie Maßnahmen zur Modernisierung des Programms durch die kreativ Gruppe des FCC ihre Wirkung zeigen. Es gab sogar Gäste, die behaupteten, dass man diesen Auftakt nicht hätte verpassen dürfen.

In Frankenheim wurde gemeinsam mit den Glüxxrittern aus Meiningen bis in die frühen Morgenstunden getanzt, gesungen und gefeiert.

Ein auch noch so erfolgreicher Karnevalsauftakt wäre nichts ohne seine engagierten und motivierten Helfer, die teilweise nicht mal aus den eigenen Reihen kommen. Der FCC möchte sich daher bei ihnen sowie den zahlreichen Gästen für ihr Kommen bedanken.

Text: Michael Schnitter

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